Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten: Roman (Die Kölln-Saga 1) (German Edition) by Elke Becker


Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten: Roman (Die Kölln-Saga 1) (German Edition)
Title : Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten: Roman (Die Kölln-Saga 1) (German Edition)
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ISBN : 3641296315
ISBN-10 : 9783641296315
Language : German
Format Type : Kindle Edition
Number of Pages : 433
Publication : Published December 1, 2023

Über ein halbes Jahrhundert lang kämpfen die Frauen der Familie Kölln – um ihre Existenz, um ihr Glück

Elmshorn 1886: Viel zu früh wird Charlotte Köllns Mann durch einen Arbeitsunfall aus dem Leben gerissen. Zeit für Trauer bleibt ihr nicht, die Kornmühle muss weiterbetrieben werden, sonst steht die Familie vor dem Ruin. Als Frau darf Charlotte weder Kredite aufnehmen noch offiziell die Geschäfte führen, doch davon lässt sie sich nicht aufhalten. Als ihr ältester Sohn die Arbeiterin Bertha heiraten will, ist Charlotte gar nicht begeistert. Sie bangt um den Status der Familie, den es zu erhalten gilt. Die beiden willensstarken Frauen müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren – und sie erkennen, dass sie alles bewältigen können, wenn sie zusammenstehen.


Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten: Roman (Die Kölln-Saga 1) (German Edition) Reviews


  • Tinstamp

    Elke Becker hat mich die letzten beiden Jahre mit ihrer "Mallorca Saga", die sie gemeinsam mit Ute Köhler unter dem Pseudonym Carmen Bellmonte geschrieben hat, wirklich begeistert.
    Nun liegt der erste Band ihrer neuen Reihe vor mir, die sie alleine geschrieben hat und mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Auch diese Trilogie erstreckt sich wieder über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte einer Familie und zwar der Familie Kölln. In Österreich ist die Marke Kölln eher unbekannt, aber in Deutschland gehört sie wohl zu den bekanntesten.

    "Glänzende Zeiten" ist der erste Band, der uns in das Jahr 1886 nach Elmshorn führt. Die Mühlenbetreiber der Kölln Werke schauen einer rosigen Zukunft entgegen, denn Firmenchef Peter Ferdinand Kölln hat ehrgeizige Pläne und möchte modernisieren. Doch ein tragischer Unfall ändert alles und stellt das Familienunternehmen vor große Probleme. Peter Albert, der älteste Sohn, ist noch nicht wirklich so weit, um in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters zu treten. Charlotte Kölln, die Witwe des Oberhauptes und Vorarbeiter Anselm versuchen alles, um die Firma zu erhalten. Zeit für Trauer bleibt der Familie nicht, das Geschäft muss weiterlaufen. Charlotte darf jedoch als Frau die Geschäfte offiziell nicht führen und den dringend notwendigen Kredit nicht aufnehmen, deshalb muss Peter sein Studium so schnell wie möglich abschließen.
    Charlotte hätte gerne die Tochter der konkurrierenden Getreidemühle Schlüter als ihre Schwiegertochter, doch Peter liebt Bertha, eine angehende Konditorin aus einfachen Verhältnissen. Dies führt zu einigen Konflikten, denn obwohl Peter seine Bertha heiratet, akzeptiert sie Charlotte nicht, während alle anderen Familienmitglieder von der ehrlichen und zupackenden Bertha begeistert sind.

    Zu Beginn prasselten so viele Namen auf mich ein, dass ich mir ein kleine Aufstellung der Figuren gewünscht hätte. Es dauerte jedoch nicht lange und ich bekam den Überblick, wer nun zur Familie gehört (Charlottes Kinder: Peter, Katharina, Gertrud, Hinrich, Ernst und Marie), wer wo arbeitet, warum noch zwei weitere Frauen eingeführt wurden (Bertha und Luise) und so weiter.

    Die Handlung wird aus drei Sichtweisen erzählt und zwar aus der von Charlotte, Bertha und Luisa, die Apothekentochter. Alle drei sind sehr starke Frauen, die sich beweisen wollen und teilweise ihrer Zeit voraus sind. Charlotte ist eher konservativ eingestellt und obwohl sie zu Beginn selbst mit Anselm den Betrieb führt, lehnt sie Bertha und Luisa, sowie ihre modernen Ansichten ab.

    Elke Becker beschreibt die örtlichen Gegebenheiten, die damalige Arbeitsbedingungen, Lebens- und Wohnsituationen, sowie soziale Verhältnisse sehr anschaulich. Man ist direkt mit der Familie vor Ort und erlebt gemeinsam gute und schlechte Zeiten. Dabei schreckt die Autorin auch nicht zurück, geliebte oder ungeliebte Figuren sterben zu lassen, was ich bereits in der Mallorca Saga bemerkt habe.
    Bei größeren Zeitsprüngen hilft die eingeblendete Jahreszahl oberhalb des Kapitels.

    Die Figuren sind bis hin zu den kleinsten Nebenfiguren sehr lebendig beschrieben. Sie haben Ecken und Kanten, entwickeln sich weiter und sind direkt aus dem Leben gegriffen.
    Charlotte fand ich zu Beginn sympathisch. Sie entwickelt sich jedoch zu einer konservativen Frau, die sich in alle Belange ihrer Kinder nur zu gerne einmischt und über sie bestimmen möchte. Ihre herzlose Art gegenüber Luise hat mich schockiert, sowie ihre starre Haltung gegenüber ihrer Schwiegertochter Bertha.
    Bertha ist eine richtig tolle junge Frau, die anpackt und nur so vor Ideen sprüht. Sie lässt sich trotz der Abneigung ihrer Schwiegermutter nicht unterkriegen.
    Luisa arbeitet in der Apotheke ihres Vater und kennt sich mit Heilkräuter aus. Ihren Wunsch Apothekerin zu werden und Medizin zu studieren kann sie zu dieser Zeit nicht ausüben, weil es Frauen untersagt ist zu studieren. Doch Luisa hat ihren eigenen Kopf...

    Im Nachwort "Auf den Spuren der Realität" erklärt Elke Becker den Unterschied zwischen Historie und Fiktion. Die Grundlage für die Handlung der Trilogie fand die Autorin im Firmenarchiv der Elmshorner Familie Kölln. Peter Kölln gründete 1820 offiziell die Hafermühle. Sein Vater stellte bereits seit 1795 in einer kleinen von Pferden betriebenen Mühle Schiffszwieback für Seeleute her.
    Die Autorin verweist im Nachwort auch drauf hin, dass sie gerne eine Geschichthe über starke Frauen dieser Zeit schreiben wollte, diese jedoch in der Firmenchronik kaum aufschienen. In ihrem Roman hat sie deshalb diese Frauenfiguren nach ihren Vorstellungen erschaffen.

    Fazit:
    Ein toller Start der Trilogie rund um die Getreidemühlenfamilie Kölln, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich schon auf den zweiten Band, der schon im April erscheinen wird.

  • Winniehex

    Die Familiensaga "Haus Kölln" entführt den Leser ins Elmshorn des Jahres 1886, wo Charlotte Kölln nach dem tragischen Tod ihres Mannes plötzlich vor der Herausforderung steht, die familieneigene Kornmühle weiterzuführen. Als Frau in einer Zeit, in der Frauen keine Geschäfte führen dürfen, kämpft sie gegen gesellschaftliche Normen und drohenden Ruin an. Als ihr Sohn Peter Bertha, eine Arbeiterin, heiraten möchte, gerät Charlotte in einen inneren Konflikt zwischen Familienstatus und persönlichem Glück.

    Der Roman, sorgfältig recherchiert von Autorin Elke Becker, spannt sich über die 1890er Jahre und ist in drei Handlungsstränge gegliedert, die sich um Charlotte, Bertha und Luisa, die Apothekertochter, drehen. Charlotte steht im Zentrum, während sie sich mit den Herausforderungen des Alleinseins und der Geschäftsführung auseinandersetzt.

    Die Geschichte gibt Einblicke in die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen der Zeit und beleuchtet den Aufstieg der Haferflockenproduktion. Obwohl fiktiv, basiert vieles auf historischen Fakten und bietet einen authentischen Einblick in das Leben der Familie Kölln.

    Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig, insbesondere die Frauen, die gegen gesellschaftliche Konventionen kämpfen und für ihre Träume einstehen. Die Handlung ist fesselnd und gut nachvollziehbar, mit einem konstanten Spannungsbogen, der den Leser durch das Buch trägt.

    "Haus Kölln" vereint geschickt historische Genauigkeit mit fiktiver Handlung und präsentiert starke Charaktere, die den Leser in die Welt der Familie Kölln eintauchen lassen. Insgesamt ist es eine gelungene Mischung aus historischem Hintergrund und packender Erzählung, die das Leben und die Herausforderungen einer Familie im späten 19. Jahrhundert einfühlsam porträtiert.

  • Johanna Rütt

    Ich hab durch das Buch meine Begeisterung für historische Romane wiederentdeckt! Wunderbar geschrieben, inhaltlich sehr spannend zwischen Erkämpfung von Frauenrechten, Familiendrama und Zeitgeschehen.

  • Sonjas

    Dies ist der herausragende und großartige Auftakt einer neuen Saga über die Geschichte der berühmten Haferflocken-Dynastie Kölln aus der Feder der Autorin Elke Becker. Über ein halbes Jahrhundert begleiten wir die starken Frauen der Familie.
    Der Inhalt: Elmshorn 1886: Viel zu früh wird Charlotte Köllns Mann durch einen Arbeitsunfall aus dem Leben gerissen. Zeit für Trauer bleibt ihr nicht, die Kornmühle muss weiterbetrieben werden, sonst steht die Familie vor dem Ruin. Als Frau darf Charlotte weder Kredite aufnehmen noch offiziell die Geschäfte führen, doch davon lässt sie sich nicht aufhalten. Als ihr ältester Sohn die Arbeiterin Bertha heiraten will, ist Charlotte gar nicht begeistert. Sie bangt um den Status der Familie, den es zu erhalten gilt. Die beiden willensstarken Frauen müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren – und sie erkennen, dass sie alles bewältigen können, wenn sie zusammenstehen.
    Ach, was für ein sensationeller Auftakt. Noch jetzt nach Beendigung dieser Lektüre bin ich total begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist einfach großartig. Vor meinem inneren Auge läuft das Gelesene wie ein Film ab. Ich befinde mich in Köln, lerne die Familie Kölln, die ja gleich zu Beginn von einem schweren Schicksalsschlag heimgesucht wird, kennen. Alle Charaktere werden so wunderbar beschrieben, ich sehe jeden Einzelnenn vor mir. Die Autorin führt uns auch deutlich die Stellung der Frau zur damaligen Zeit vor Augen. Charlotte ist eine Kämpfernatur und nicht einfach. Sie hält das Zepter in der Hand und lässt ihren Lieben wenig Spielraum. Doch auch ihr ältester Sohn zeigt Stärke und lässt sich nicht beirren. Er heiratet seine große Liebe. Bertha muss sich ihre Stellung in der Familie hart erkämpfen und dafür habe ich sie bewundert. Doch Charlotte und Bertha sind starke Frauen. Der Spannungsbogen der Geschichte ist fantastisch. Wir erleben viele Höhen und Tiefen der Familie, die immer wieder von Schicksalsschlägen heimgesucht wird. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin jetzt schon total neugierig auf Band 2.
    Für mich ein Lesevergnügen der Extraklasse, das mich von der ersten bis zur letzten Seite total begeistert hat. Auch eine gefühlvolle Lektüre, die mir traumhafte Lesestunden beschert hat. Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne. Auch das Cover ist ein echter Hingucker.

  • Jessica Kgl

    Das offensichtliche bemerkte ich erst ab der Hälfte des Buches, da es so explizit nur auf einer Seite erwähnt wurde: es geht um die Geschichte von Kölln Haferflocken. Ein kurzer Blick auf die Unternehmensseite zeigt, dass Daten und Namen des Geschäftsführers übereinstimmten. Mir gefällt, dass die Autorin gut recherchierte. Wir bekommen Anhaltspunkte, vom Drei-Kaiser-Jahr zur Revolution der Haferproduktion, dem Aufkommen des Fahrrads, Frauen die als Pionierinnen studierten und sich den Weg zum Abschluss erkämpften sowie die Industrialisierung, Implementierung von Dampfmaschinen und Thematisierung von Thomas Edison. Das ist nach meinem Geschmack.

    Bis etwas über die Hälfte des Buches hatte ich mit den vielen Namen und den Zeitsprüngen zu kämpfen. Manchmal wurden ohne Ankündigung zwei drei Jahre übersprungen. Gerade noch liest man vom ersten Date und ein paar Seiten später zur Hochzeit erzählt Luisa, sie würden sich schon zwei Jahre „daten“. Das hab ich nicht mitbekommen. So ging es mir oft in dem Buch. Doch zum Ende hin wurden die Charaktere und deren Verbindungen zueinander klarer. Es ging nicht mehr um so viele Personen gleichzeitig und die „POV“ wurde nicht andauernd gewechselt, sodass man sich fragt, wer nun gerade spricht/denkt. Deswegen gibt es 4/5 Sterne.

    Ich freue mich auf die weiteren Teile und lese gern weiter aufgrund der guten Recherche nach historischen Fakten seitens der Autorin.

  • Lena

    Irgendwie ist die Handlung natürlich leicht und plätschert ein bisschen so vor sich hin. Dennoch hat die Autorin es geschafft die Charaktere lebendig und (meistens) sympathisch rüber zu bringen. Hier und da vielleicht ein bisschen zu viel des Guten und normalerweise wären es für mich eher 3 Sterne, aber die ganze Welt wirkt insgesamt so lebendig und bringt Leser:innen die Zeit so nah, dass es doch wirklich eine gute Unterhaltung ist.