Callboy Stevedie Autobiographie Einer Männlichen Hure by Steve Ross

Callboy Stevedie Autobiographie Einer Männlichen Hure Reviews

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  Leenchen

  Callboy Steve, das ist ein Buch, welches man eigentlich nur lieben oder hassen kann. Die Art und Weise wie Steve von seinem Leben erzählt, von den Männern und Frauen mit denen er verkehrt hatte, ist nicht jedermanns Sache. Sie ist faszinierend und abstoßend zugleich, denn Steve nimmt kein Blatt vor den Mund und ist schonungslos dem Leser gegenüber, zeigt ihm auf direkte Art und Weise den Spiegel, worin man sich selbst wieder erkennen kann. Und trotzdem ist ein Humor in den Texten, dass man doch am Ende darüber lachen muss.
  Es ist schwer zu sagen, was das Buch eigentlich ausmacht. Wir lernen Steve kennen, der schon als 3jähriger vom Stiefvater missbraucht worden ist und bei dem wirklich alle die Augen geschlossen haben. Verwunderlich, dass er den Sex mit Männern trotz allem den Frauen vorzog, auch wenn viele Erlebnisse eigentlich auf das Gegenteil hingewiesen haben. Zwischenzeitlich habe ich überlegt, ob Steve psysisch vielleicht anders tickt, aber das lässt sich nicht so einfach sagen und es sollte auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das, was Steve beschreibt leider überall und zu jeder Zeit passieren kann und auch passiert.
  Allerdings sei noch eins gesagt: Steve erzählt hier nur von seinen Kunden, seinen Erlebnissen, man darf und sollte auch nicht von diesen Beschreibungen gleich auf alle ziehen. Denn nicht alle Priester, Fussballspieler, Ärzte, Anwälte, Prinzen, Manager, Kneipenwirte usw. sind so, wie sie hier manchmal übertrieben oft vorkommen. Steve lebte in einem Millieu, wo verhältnismäßig mehr Perverslinge in allen Bereichen vorkommen.
  
  
  Ich habe das Buch gemocht, weil Steve wirklich schonungslos war und doch immer das Ganze so geschrieben hatte, dass es witzig wirkte und man lachen bzw. schmunzeln musste, auch wenn sein Leben zum Teil wirklich schlecht war. Andererseits fehlt mir bei dem Buch die andere Seite, die 'gute' Seite wenn man es so nennen will, sprich die normalen Menschen. Es ist zu einseitig geschrieben.
  
  
  Fazit: Für Leute, die sich für das Millieu interessieren und auch vor homolastigen Szenen nicht zurückschrecken ein Muss.
  
  
  Bewertung: 3 Sterne dafür, dass es sehr einseitig war.